• Reznik@lemmy.zip
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    3 months ago

    Bei Filmen ist das kein Stück anders. Es gibt gefühlt 23 Fassungen von “Der Hund von Baskerville”. Alles Filme. Generell dürfte Sherlock Holmes die wohl am häufigsten verfilmte Romanfigur sein. Inklusive Geschichten, die es so nie gab. Als Guy Ritchie seinen Sherlock Holmes ins Kino brachte, hat keiner gesagt “Das ist aber nicht wie bei Sir Arthur Conan Doyle!”. Ganz im Gegenteil. Der Film war so erfolgreich, dass Mr. Ritchie noch einen 2. gemacht hat. Und wir reden jetzt nicht über Serien wie “Sherlock” und “Elementary”. Hast du irgendwen gehört oder gelesen, der sich beschwert hat, dass die Sherlock-Folge “A Study in Pink” heisst, wo es doch bei Dolye “A Study in Scarlet” heißt? Warum ist das Fehlen von Tom Bombadil ein Problem, das Verschieben von “A Study in Scarlet” in die Moderne (inkl. Farbwechsel) aber nicht?

    Und wie viele Fassung von “Mord im Orient Express” gibt es so? Und lass mich nicht von Miss Marple anfangen, wo wir gerade bei Agatha Christie sind. Gerade bei Miss Marple gibt es doch sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die gute zu sein hat. Und maximal die Hälfte davon deckt sich ansatzweise mit der Miss Marple von Agatha Christie. Einen Punkt, den Agatha Christie sehr gestört hat. Hat aber keinen gejuckt…

    Am Alter der Texte kann es nicht liegen. Der Herr der Ringe ist von 1945(?) und die meisten Miss Marple Romane aus den 1950er und 1960er. Und keinen stört es, wenn bei Miss Marple ganze Figuren erfunden werden. Aber beim Herrn der Ringe werden kleinste Änderung peinlich genau aufgelistet und angekreidet. Warum?