Lehrpläne werden oft heiß diskutiert, nur an einem Fach wird nicht gerüttelt: am Religionsunterricht. Dabei könnten die Kirchen ihn sogar selbst übernehmen.
Der Religionsunterricht in Deutschland ist, sofern er ordentlich durchgeführt wird, ein Unterricht über Religionen mit Kontextualisierung, Raum für Diskurs und kritischer Betrachtung der eigenen Religion. Wenn du das den Kirchen überlässt würde da wahrscheinlich viel davon schnell wegfallen. Es ist ja auch nicht so, dass dein Glaube benotet wird, sondern dein Wissen: Ich war in der Oberstufe als offene und streitbare Atheistin Klassenbeste, weil ich mich am Unterricht aktiv beteiligt habe (durchaus auch in der Form „[Antwort auf Frage der Lehrerin] und hier ist die atheistische Gegenposition: […]“.
Wenn er ordentlich durchgeführt wird. Die Regel ist aber, dass man das den Religionsgemeinschaften überlässt, die dann die Schüler indoktrinieren. Der vergleichende und von außen beobachtende Teil kommt meistens erst sehr spät in der Schule, also in der gymnasialen Oberstufe, die viele Schüler gar nicht mitmachen.
Meiner Erinnerung nach haben wir im katholischen Religionsunterricht schon in der Unterstufe die (abrahamitischen) Weltreligionen einander gegenübergestellt. In der Mittelstufe wurden dann auch Sekten thematisiert. Ab Klasse 9 hab ich dann stattdessen “Praktische Philosophie” gewählt.
Halt bis zur Religionsmündigkeit mit 14 Jahren oder so. Die Mitschüler, bei denen die Eltern schon vorher wollten, dass sie nicht an einem Religionsunterricht teilnehmen, wurden währenddessen in anderen Klassen untergebracht.
Als Indoktrination hab ich das damals nicht empfunden. Wir haben z.B. in der 5 auch behandelt, wie die Menschen damals, also zwischen Moses und Jesus, in Palästina gelebt haben, wie man in der Bibel navigiert, dass es nicht alles, was an Schriften und Versionen der Testamente existiert in die heutige Bibel “geschafft” hat und warum und, dass man die Texte sowieso nicht wörtlich verstehen soll.
Ob andere Religionslehrer auch für kritisches Denken auf diese Weise offen sind, kann ich allerdings nicht sagen.
Wenn er ordentlich durchgeführt wird. Die Regel ist aber, dass man das den Religionsgemeinschaften überlässt, die dann die Schüler indoktrinieren. Der vergleichende und von außen beobachtende Teil kommt meistens erst sehr spät in der Schule, also in der gymnasialen Oberstufe, die viele Schüler gar nicht mitmachen.
Meiner Erinnerung nach haben wir im katholischen Religionsunterricht schon in der Unterstufe die (abrahamitischen) Weltreligionen einander gegenübergestellt. In der Mittelstufe wurden dann auch Sekten thematisiert. Ab Klasse 9 hab ich dann stattdessen “Praktische Philosophie” gewählt.
Also lauter Indoktrination ohne “neutrale” Philosophie, bis zur 9. Klasse? Das ist halt Hauptschule, manche gehen da schon ab.
Halt bis zur Religionsmündigkeit mit 14 Jahren oder so. Die Mitschüler, bei denen die Eltern schon vorher wollten, dass sie nicht an einem Religionsunterricht teilnehmen, wurden währenddessen in anderen Klassen untergebracht.
Als Indoktrination hab ich das damals nicht empfunden. Wir haben z.B. in der 5 auch behandelt, wie die Menschen damals, also zwischen Moses und Jesus, in Palästina gelebt haben, wie man in der Bibel navigiert, dass es nicht alles, was an Schriften und Versionen der Testamente existiert in die heutige Bibel “geschafft” hat und warum und, dass man die Texte sowieso nicht wörtlich verstehen soll.
Ob andere Religionslehrer auch für kritisches Denken auf diese Weise offen sind, kann ich allerdings nicht sagen.